Give Peace a Chance

Einiges hätte hier geschrieben werden können. Einiges ist zu sagen. Ich würde Ihnen so gerne Trost spenden. Ich würde so gerne sagen, alles wird wieder gut.

Aber ich mache es nicht. Was nützen uns diese Worte, wenn sie doch nicht für alle Menschen in dieser Zeit gelten. Es ist Krieg in Europa. Alte Ängste werden wieder wach. Die eigene Ohnmacht wird deutlich. Menschen fliehen. Familien werden getrennt. Menschen sterben.

Und ich sitze in meinen eigenen vier Wänden. Sicher, warm, satt und umsorgt. Ich fühle die Angst der Fliehenden und auch die Angst der Menschen hier bei uns. Spüre meine eigene Angst vor Krieg. Krieg in Europa.

Wo finden wir Trost? Wer schnellen Trost sucht, wird ihn in meinen Worten heute nicht finden. Sie wären nicht ehrlich. Es wäre ein falscher Trost, der uns eine trügerische Sicherheit geben würde. Deswegen kann ich Ihnen auch keine Sicherheit geben.

Der Theologe und Widerstandsdenker Dietrich Bonhoeffer hat gesagt:

„Es gibt keinen Weg zum Frieden auf dem Weg der Sicherheit. Denn der Friede muß gewagt werden. Friede ist das Gegenteil von Sicherung. Sicherheiten fordern heißt Mißtrauen haben, und dieses Mißtrauen gebiert wiederum Krieg.“

Frieden muss gewagt werden. Wer Frieden wagt muss mutig sein. Der Frieden spricht nicht mit Waffen. Waffen bedeuten noch mehr Krieg. Frieden spricht durch Sie und durch mich.

Sie denken, ein Einziger kann das nicht. Doch, er kann es. Jeder und jede Einzelne kann die eigene Stimme erheben und immer wieder dazu aufrufen, wenn alles andere dagegenspricht. Wir können es laut sagen oder singen. „Give Peace a Chance“. Das hat schon John Lennon gesungen. Jetzt ist es an uns, dieses Lied weiterzusingen. Geben Sie Frieden eine Chance. Das fände ich mutig.