Warten auf … die Supernanny?

Kennen Sie noch die Sendung „die Supernanny“? Heillos überforderte Eltern warten sehnsüchtig auf die Erzieherin. Wenn sie da ist, so die Hoffnung, dann wird sie die Kinder schon auf Vordermann bringen. Dann wird alles gut. Einfach so.

Und dann immer wieder der große Schock: Nicht die Kinder werden „bearbeitet“, sondern die Eltern. Sie sind, großes Wunder, selbst verantwortlich. Sie müssen an sich arbeiten, damit es gut wird. Die Erzieherin gibt Tipps, zeigt gute Wege auf. Aber machen müssen die Eltern schon selbst.

Ein bisschen kommt mir der Advent auch so vor. Wir warten. Wir warten auf Weihnachten, ein bisschen heile Welt, einerseits. Aber andererseits bedeutet Advent so viel mehr. Es geht um das Warten auf Christus, der als Friedensbringer wieder kommt. Den Christus, das Kind in der Krippe, in dem Gott ganz nah zu uns gekommen ist. Machtlos. Den Christus, der gekreuzigt wurde und wieder auferstanden ist und so seine zukünftige Macht schon gezeigt hat. Den Christus, der dann wieder kommen wird und Frieden auf die Erde bringt.

Da haben wir sie anscheinend doch wieder, die Supernanny.

Wie sonst selten brennt dieser Wunsch nach Frieden in meiner Seele. Nach Frieden in unserer Welt, in unserer Gesellschaft, in der Familie. Ein Stück heile Welt?

Und Christus kommt und macht das einfach für uns? Ich glaube, das ist ein wenig zu kurz gedacht. Er braucht auch uns dazu. Jeden einzelnen. Er kann uns den Weg zeigen. Er hat für uns seine Macht aufgegeben, ist für uns auferstanden. Wir sollen seinem Weg folgen. Dem Weg der Hingabe an den Mitmenschen. Schon von Anfang an zeigt Gott, dass er ohne uns herrschen könnte, aber uns als seine Stellvertreter auf der Erde in die Pflicht nimmt. Wir sind gefragt.

Frieden und ein Stück heile Welt fallen nicht vom Himmel. Das zeigen uns die adventlichen Texte in den Gottesdiensten. Dafür braucht es uns als Mitarbeiter Gottes auf der Erde. Wir wirken da für und mit ihm, wo wir leben und arbeiten. Wir geben unsere Hoffnung weiter und bringen damit schon etwas von dem, was wir hoffen, in die Welt. Und sind die „Erfolge“ noch so klein. Zusammen können wir viel erreichen.

Ich denke da an einen Spruch aus einem Film: „Du willst ein Wunder?… Sei selbst das Wunder.“

Lassen Sie uns in diesem Advent das Wunder sein.