Von innen leuchten

Ich sitze am Frühstückstisch. Draußen ist es noch dunkel, aber die Herrnhuter Sterne leuchten hell auf der Terrasse und in den Fenstern. Es regnet, aber es schneit nicht. Ich denke sofort an gestern, zweimal Schnee schieben. Heute also wahrscheinlich nicht. Dabei fällt mir wieder ein Mann ein, den ich gestern gesehen habe. Er hatte nicht nur seinen Weg, sondern auch die Wege seiner Nachbarn vom Schnee befreit. Freudig und fröhlich bediente er seine Schneefräse.

Manchmal sieht man, wie ein Mensch von innen leuchtet.

Es ist wie ein heiliger Moment. Alles strahlt an ihm, aber wie von wo anders her.

Kennen Sie das? Wann haben Sie in dieser Woche solche Menschen erlebt? Wann waren Sie zum letzten Mal ein solcher Mensch?

Morgen ist der letzte Sonntag der Epiphaniaszeit. Epiphanias, das Fest der Erscheinung des Herrn, der Licht – Erscheinung. Als Christen glauben wir, Gottes Geist erfüllt Christus und den Menschen. Dann ist es als werde ein Licht im Inneren angezündet. In den vergangenen Januarwochen wurde in den Gottesdiensten und Andachten vor Ort oder im Fernseher von solchen Menschen in der Bibel berichtet. Menschen, die von innen geleuchtet haben. Im Evangelium des letzten Sonntags war vom römischen Hauptmann von Kapernaum zu hören, der zu Jesus kam, weil er einen kranken Knecht hatte.

Biblische Erzählungen, die uns in einer angespannten Zeit ermutigen sollen! Auch heute erleuchten Menschen immer wieder unser Leben und vielleicht gelingt es uns, für unseren Mitmenschen in der kommenden Woche zu leuchten?

Ihr Pfarrer Nikolaus Flämig