Bild von Beate Bachmann auf Pixabay
Schöpfung  Bild von Beate Bachmann auf Pixabay
Schöpfung

Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. 1.Buch Mose 1,31

In dieser Woche wurde bekanntgegeben, dass der Nobelpreis für Physik 2025 an drei Wissenschaftler geht. Sie werden für „die Entdeckung des makroskopischen quantenmechanischen Tunnelns“ geehrt. Ich weiß nicht, was das ist. Ich kenne „Tunneln“ nur vom Fußball. Wissen Sie’s? Ich habe gelesen, diese Entdeckung könnte beim Bau von superschnellen Computern helfen.

Es ist noch gar nicht lange her, da wussten die Menschen nicht, dass die Erde eine Kugel ist, dass der Mond um die Erde kreist und die Erde um die Sonne. Sie kannten keine Gene, wussten nichts von Evolution, hatten nichts vom Urknall gehört und von der Energie, die in den kleinsten Teilchen steckt.

Aber so wie wir hatten sie das Bedürfnis, die Welt um sich herum und ihr eigenes Dasein zu erklären. Und wer außer Gott konnte für diese wunderbare Welt verantwortlich sein. So entstanden die Schöpfungsgeschichten. Gott hat die Welt in einem bestimmten Ablauf geschaffen. Und die Reihenfolge der Schöpfung, wie sie die Bibel erzählt: Licht in der Finsternis, Tag und Nacht, Himmel und Erde, Wasser und Land, Pflanzen, Tiere und Menschen, die ist erstaunlich nah dran an dem, was später auch die Naturwissenschaftler erforschten.

Aber die biblische Schöpfungsgeschichte will keine Wissenschaft sein. Es geht ihr um etwas ganz anderes: nämlich Ehrfurcht vor Gott und vor dem Leben und ein großes Staunen darüber, wie wunderbar die Erde und das Leben auf ihr und am Ende der Mensch gemacht sind.

Heute staunen wir nur noch selten, weil wir meinen, Erklärungen zu haben. Warum staunen, wenn wir doch wissen, wie etwas funktioniert, wenn alles machbar und erklärbar erscheint? Der große Physiker und Nobelpreisträger Max Planck soll einmal gesagt haben: „Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller Überlegungen.“ Das heißt: Gerade, wenn ich irgendwie begriffen habe, warum wir nicht von der Erde herunterfallen, obwohl sie eine Kugel ist; gerade wenn ich weiß, welches Gen welches Erbgut trägt und die Unendlichkeit des Alls mathematisch beschreiben kann, dann lande ich am Ende meiner Erkenntnisse bei Gott, dem Urgrund von allem, was ist. Und kann nicht anders, als staunen, dass all dies möglich ist.

Ich staune über Gottes Schöpfung, die größer ist als alles, was ich denken kann und kleiner als alles, was ich sehen kann. Durchdachter als der beste Computer und schöner als das genialste Kunstwerk. Und wenn ich mich traue zu glauben, dann führt mich mein Staunen zu Gott.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

Pfarrer Lukas Rinecker, Römhild-Milz