Stärkung erfahren

Es ist immer gut, Gelegenheiten für Besuche zu finden und sich Zeit dafür zu nehmen. Man erfährt Neues von anderen und auch von sich selber, weil sich durch die Draufsicht anderer die eigene Perspektive ändern kann und man vieles anders sieht. Es ist hilfreich, sich mal wieder deutlich zu machen, wie wichtig Besuche und Begegnungen in unserem Leben sind und wie stärkend das ist.

Da bietet sich der 2. Juli an, das ist ein eigener christlicher Gedenk- und Feiertag. Er erinnert an das Leben der Mutter Jesu. Maria. Sie besucht ihre Verwandte Elisabeth und bleibt länger dort. Beide haben Zeit zum Erzählen und Austausch über die besonderen Umstände ihrer beider Schwangerschaften. Die Ältere, Elisabeth, galt wegen ihrer langen Kinderlosigkeit als nicht anerkannt und gemieden. Die Jüngere, Maria, bekam ein Kind und wurde verfemt, weil sie nicht verheiratet war: Beide Fälle waren damals Grund zur Ausgrenzung. Die Begegnung der Frauen stärkt beide, sie können sich gegenseitig verstehen und Mut zusprechen. Ihre später geborenen Kinder sind Johannes der Täufer und Jesus.

Maria erfährt. dass sich manches im Leben mit Gottes Hilfe total ändern und sogar umkehren kann von der Verzweiflung zur Hoffnung, von der Traurigkeit zur Freude. Maria fasst ihre neue Sicht in einem Lied zusammen, dass nach 2000 Jahren nichts von seiner Begeisterung verloren hat: Marias Lobgesang, Lukasevangelium 1: „Mit allem, was ich bin, will ich Gott den Herrn hoch erheben. Ja, mein Innerstes jubelt über Gott. Er ist der, der mich aus allem erlöst.  Ganz tief hat er sich herabgebeugt und mich, seine Dienerin, voller Liebe angeschaut. Von jetzt an werden alle Generationen mich glücklich nennen. Denn er, der Mächtige, hat große Dinge an mir getan. Sein Name ist heilig. Von Generation zu Generation wendet er sich freundlich und liebevoll denen zu, die ihm mit Ehrfurcht begegnen. Große Machttaten hat er vollbracht. Ja, er hat die, die in ihrem Herzen aufgeblasen sind, in alle Himmelsrichtungen zerstreut. Die Machthaber hat er von ihren Thronen gestoßen und die Elenden aufgerichtet. Die Hungernden hat er mit allem Guten versorgt und die Reichen ohne alles fortgeschickt. Sein Kind, sein Volk Israel hat er in seine Arme geschlossen, so wie er es in seiner Barmherzigkeit immer wieder getan hat.“