Mach es wie die Sonnenblume
Manchmal erlebe ich diese Tage, da will nichts klappen, alles geht schief und ich sehe eigentlich nur noch schwarz. Das, was es da vielleicht noch an viel mehr Gutem zu sehen gäbe, das dringt dann gar nicht zu mir durch. Vielleicht kennen Sie diese Tage auch?
In den letzten Wochen wird mir da eine Pflanze zur Hilfe: die Sonnenblume.
Mit der hat es etwas besonderes auf sich. Die meisten Blumen schließen ihre Blüten, wenn die Sonne untergeht oder hinter dichten Wolken versteckt ist. Nicht so die Sonnenblume. Sie hält ihre Blüte offen und nicht nur das. Ist die Sonne wegen der Wolken nicht zu sehen, richtet sie sich trotzdem nach ihr aus und dreht ihre Blüte zur Sonne hin.
Das kommt mir vor wie ein Gleichnis für mein Leben und Empfinden. In solchen dunklen Momenten sehne ich mich ebenfalls nach Licht. Im Leben gibt es unterschiedliche Quellen dafür. Welche sind das für Sie? Die Familie, die Hobbies, die Musik, die Literatur, das Wandern…? Ich finde so eine Quelle auch in der Bibel. Im Psalm 27 heißt es: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil.“ Also Gott ist wie die Sonne. Er ist da und an meiner Seite, auch dann, wenn es um mich eher dunkel ist und ich den Eindruck habe, er wäre vielleicht gar nicht da. Versteckt wie die Sonne hinter den Wolken. Aber wie die Sonnenblume sich ganz vertrauensvoll nach der Sonne richtet, ist das auch für mich mich möglich. Es gibt hinter dem Dunkel das Licht. Wenn mir das wieder bewusst wird, öffnet sich mein Geist auch wieder den Dingen, die gelungen und schön sind. Und ich kann aufatmen. Ich erlebe das als eine hilfreiche Lebenseinstellung, sich immer wieder auf das Helle im Leben zu besinnen. Also die Quellen für das Licht zu suchen.
Statt immer nur Schwarzsehen und Schwarzmalen tut es gut, bewusst einmal nach dem zu suchen, was gelungen und gut ist. Ich glaube, das tut nicht nur uns Menschen gut, sondern auch unserer Gesellschaft in diesen Zeiten, die manchmal so dunkel scheinen.
Wie sieht es aus, werden Sie mit mir zusammen zur Sonnenblume?
