Die Liebe

Liebe Brüder, liebe Schwestern,
die Botschaft ist alt, doch nicht von gestern:
Paulus hat sie einst notiert,
damit sie uns auch heut´ pläsiert:

Glaube, Hoffnung, Liebe – das sind Gaben,
die wir alle dringend nötig haben.
Der Glaube ist das Fundament,
die Botschaft, die im Herzen brennt.

Ein andres Wort für ihn heißt Treue;
Gott fest zu trauen ohne Reue.
So gibt der Glaube festen Halt,
bewahrt vor Schaden Jung und Alt.

Was lässt Menschen nicht resignieren,
nicht trübe in die Zukunft stieren?
Was stirbt zuletzt, was gibt uns Mut?
Ich sag´s euch jetzt, seid auf der Hut!

Die Hoffnung ist die große Kraft,
die neue Horizonte schafft.
Man kann es gar nicht übersehen:
Wer Hoffnung hat, kann weiter gehen.

Die Hoffnung ist nicht Illusion,
sie kennt ein Ziel, ihr wisst es schon:
Gott selbst ist es, er schenkt uns allen
Kraft, Mut durch sein Wohlgefallen.

Durch Christus steht der Himmel auf,
drum wagen wir schon hier den Lauf
des Lebens durch die Welt.
Ein solches Wandeln Gott gefällt.

Es war so, und es bleibt dabei:
Der guten Dinge sind stets drei.
Drum, müde Leut´, mal aufgewacht!
Es geht um eine Himmelsmacht.

Die Liebe ist das große Wort.
Meist red `ich an `nem andren Ort
von ihr: am Traualtar,
Ihr lieben Leute, das ist wahr.

Doch dass man´s richtig nur verstehe:
Paulus schreibt nicht von der Ehe,
vom Bund, der bindet Mann und Frau,
auch nicht von Freundschaft, hört genau:

Agape nennt man diese Liebe,
die verbindet ohne Triebe,
das Band, das durch die Kirche geht,
zu Geschwistern macht es uns, ja, seht:

So dürfen wir uns Christen nennen,
im Nächsten Christus selbst erkennen.
Verständnis haben, einander vergeben,
helfen in Not: Das heißt, Liebe leben,
die Paulus meint, die er besingt
in herrlichen Worten – wie schön das klingt!

So will ich es auch gar nicht wagen,
jetzt noch mehr dazu zu sagen.
Jeder kann es stehen sehn:
Erster Korinther, Kapitel dreizehn.

Lest es mit Freude und Bedacht,
was Christus uns hat zugedacht.
Bleibt fest im Glauben, tragt Hoffnung weiter,
die Liebe nehmt als Himmelsleiter.


Stefan Kunze, Wasungen