24.05.2025
Zum Tod von Wolfram Hädicke

Der Trauergottesdienst für den früheren Meininger Superintendenten findet in Köthen statt.

Der ev.-luth. Kirchenkreis Meiningen trauert um seinen früheren Superintendenten Wolfram Hädicke, der am 19. Mai nach schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren starb.

 Zehneinhalb Jahre, von 1999 bis 2010, ist Wolfram Hädicke Superintendent im Kirchenkreis Meiningen gewesen. 

Ein wichtiges theologisches und gesellschaftspolitisches Thema waren ihm die Bewahrung der Schöpfung und die soziale Gerechtigkeit. Das kam in seinen Predigten und in seinem öffentlichen Reden und Handeln zum Ausdruck. So setzte er sich dafür ein, dass die Tafel in Meiningen in die Trägerschaft des Sozialwerk Meiningen e.V. kam. 

Seine besondere Liebe galt den Bergen und dem Bergwandern. So nahmen auch in den Jahren nach seinem Weggang Christen aus dem Kirchenkreis an seinen Reise - Angeboten "Berg und Bibel" teil.

Als Mitglied der Landessynode hat er den Vereinigungsprozess der Ev.- luth. Kirchen Thüringens mit der Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland begleitet.

An der Entwicklung der Idee der Autobahnkirche am Thüringer Tor war er beteiligt. Es war ihm eine große Freude an der feierlichen Indienstnahme im Sommer 2015 teilzunehmen.

Im Jahr seines Abschieds kam der von ihm mitverantwortete Kirchenführer durch den Kirchenkreis Meiningen heraus; er erzählt von seiner Verbundenheit mit den Menschen, Kirchengemeinden und Kirchen dieser Region.

Aus persönlichen Gründen schied er Mitte 2010 aus dem Amt und fand eine neue Aufgabe als Pfarrer in Köthen in Sachsen-Anhalt, wo der bis zum Ruhestand  im Sommer 2018 blieb und schließlich mit seiner zweiten Frau nach Dessau zog.

41 Jahre stand Wolfgang Hädicke im Dienst der Kirche. 1953 in Jena geboren, machte er nach der Schulzeit zunächst eine Ausbildung zum Elektromechaniker.  Früh engagierte er sich in der evangelischen Jugendarbeit, war später Jugendsynodaler der Thüringischen Landeskirche und studierte von 1972 bis 1977 Theologie an der Universität Jena. Ab 1977 war er zunächst Vikar in Probstzella bei Saalfeld, also im Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze, und übernahm 1980 für acht Jahre die dortige Pfarrstelle. 1988 wechselte Hädicke als Pfarrer ins Uran - Abbaugebiet nach Ronneburg, wo er einen kirchlichen Umweltkreis gründete und auch an den Ereignissen der Friedlichen Revolution 1989 intensiv beteiligt war. In dieser Zeit stand er im Visier der DDR-Staatssicherheit. Ab 1990 war Hädicke zuerst stellvertretender Superintendent im Kirchenkreis Schmölln und ab 1997 im Kirchenkreis Altenburger Land, bevor er 1999 zum Superintendenten in Meiningen berufen wurde. Bis 2010 war Hädicke auch Vizepräses in der Synode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Zu seinem Dienstbeginn hatte er im Hof des Pfarr- und Gemeindehauses am Mittleren Rasen 6 eine rotblühende Kastanie gepflanzt, die inzwischen zu einem stattlichen Baum herangewachsen ist. Seine regelmäßigen Besuche in Meiningen und dieser Baum sind eine der vielen Brücken zu Wolfram Hädicke. 

"Anfang dieses Jahres hat er nochmals Meiningen und die Superintendentur besucht, sichtbar von seiner Krankheit gezeichnet. Es war zu spüren, dass es sein Abschiedsbesuch war. Es war für mich tröstlich zu hören, dass er mit vielem in seinem Leben Frieden schließen konnte und mit Zuversicht auf seine künftige Heimat bei Gott hoffte," so seine Nachfolgerin Superintendentin Beate Marwede.

Die Erdbestattung wird im Familienkreis in Jena stattfinden.

Am Samstag, 21. Juni, wird um 13 Uhr zum Trauergottesdienst in die Stadt- und Kathedralkirche St. Jakob in Köthen eingeladen.

Anstelle von Blumen wird um Spenden für den Jerusalemverein im Berliner Missionswerk gebeten, auf das Konto bei der Ev. Bank DE66 5206 0410 0003 9097 60, Verwendungszweck: Spende Abschied Hädicke. Infos über den Verein  unter www.jerusalemverein.de