05.11.2023
Ökumenische Kanzelreden im Advent 2023

Eine Reihe des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Meiningen in Zusammenarbeit mit der Leserinitiative Publik-Forum e. V.

 

„Und siehe, es war sehr gut.“

Nur einen Satz. Mehr braucht es nicht als Kommentar zur großen Schöpfungserzählung, mit der die Bibel beginnt. „Und Gott sahan alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ Ein schnöder Kommentar, eine schlichte Feststellung, die so viel mehr ausdrückt: die Gewissheit, dass Gott die Welt – seine Welt – liebt und sie niemals verloren gibt; die Hoffnung, dass er seine Geschöpfe nicht im Stich lässt. Die Bibel ist voll von Schilderungen über Menschen, die sich in höchster Not darauf verlassen haben. Zum Beispiel Noah, der die Arche durch die zerstörerische Sintflut steuerte. Mose, der das Volk Israel durch das bedrohliche Meer aus der Sklaverei führte. Oder Josef und Maria, die mit ihrem Kind in die Fremde zogen und es damit vor den Häschern des Herodes retteten.

Die Welt ist gut, und Gott wird sie nicht zugrunde gehen lassen. Schon zu biblischen Zeiten war das eine waghalsige Behauptung in einer Realität, diete. Geradezu naiv erscheint sie Vielen heute angesichts der existentiellen Bedrohung unseres Planeten durch die Klimakrise und den möglichen Einsatz von Massenvernichtungswaffen, angesichts des Leids durch lebensgefährdende Krankheiten, Naturkatastrophen, Unterdrückung und Kriege. Doch die Worte vom Anfang der Bibel lassen sich nicht wegdiskutieren. Sie stehen unverrückbar da trotz aller Hilflosigkeit und Zukunfts-Verzagtheit, als festes Glaubens-Vertrauens-Fundament, das an Weihnachten untrennbar verbunden ist mit dem Kind in der Krippe.

Was passiert, wenn wir auf Gottes unverbrüchliches „Ja“ zu seiner Schöpfung und zu seinen Geschöpfen vertrauen? Welche Kräfte setzt die Zuversicht frei, dass alles Leben in seiner behütenden Hand ist und bleibt? Diesen Fragen gehen die Kanzelrednerinnen und -redner nach. Sie suchen nach Wegen aus der Resignation in unserer unheilen Welt und nach Mut machenden Zeichen der Gegenwart Gottes. Die Reden werden im Rahmen einer Andacht gehalten, anschließend sind alle Interessierten herzlich zum Gespräch und zur Diskussion eingeladen.


Dienstag, 28. November, 19.30 Uhr, Dorfkirche Exdorf
Walter Lechner, ev. Pfarrer, Mitbegründer und -leiter der christlichen Initiative anders wachsen

 

Montag, 4. Dezember, 19.30 Uhr, St. Magdalenen-Kirche Zella-Mehlis
Birgit Mattausch, ev. Pfarrerin, Referentin für experimentelle Homiletik am Literaturhaus St. Jakobi Hildesheim

 

Dienstag, 12. Dezember, 19.30 Uhr, Ev. Kirche Unterkatz
Norbert Mette, emeritierter Professor für kath. Religionspädagogik und Pastoraltheologie

 

Dienstag, 19. Dezember, 19.30 Uhr, Ev. Kirche „Zur Barmherzigkeit Gottes“ Dreißigacker
Cornelia Füllkrug-Weitzel, ev. Pfarrerin, ehemalige Leiterin von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe

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