Kirche

Torturm und mächtige Mauern zeugen davon, dass die Einhäuser Kirche im Mittelalter nicht nur Gotteshaus war, sondern der Dorfbevölkerung als Wehrkirche Schutz bei Krieg und Überfällen bot.



Adressdaten


  • Ernst-Thälmann-Straße
    98617 Einhausen

Beschreibung


Der Torturm könnte noch aus dem 12. Jahrhundert stammen. Reste steinerner Torangeln und zwei Kämpfersteine im Torbogen sind romanischen Ur­sprungs. Die erhaltene Festungsmauer an der Südseite hat die stattlichen Maße von 2,60 m Höhe und 1,40 m Stärke. Die Nord- und Ostmauer wurde bei der Erweiterung des Friedhofes 1926 abgebrochen. Skelettfunde unterhalb der ehemaligen Ostmauer deuten darauf hin, dass der Friedhof im Mittelalter außerhalb des Mauerrings lag.

Über die Entstehung der ersten Kirche ist nur wenig belegt. Im 12./13. Jh wurde wohl aus einem Kornhaus und einem Wachturm eine Kemenate erbaut, die auf Weisung des Klosters Veßra 1369 in eine Kirche verwandelt wurde. Der Wachturm erhielt eine steinerne Spitze. Der weitere Ausbau erstreckte sich über mehrere Jahrhunderte. In den Jahren 1726 bis 1729 wurde die heutige Kirche errichtet, wobei Kirchtum und Sakristei der Vorgängerkirche integriert wurden.

Einige Teile der Innenausstattung der alten Kirche blieben erhalten. Die Holzfiguren auf dem Schalldeckel der Kanzel (Christus und fünf Apostel) sollen von einem gotischen Altar um 1500 stammen. Auch die aufwendig bemalte Kanzel stammt aus diesem Zeitraum. Die Entstehungszeit der alten Sakristei mit Rundbogenpforte und spätgotischem Kielbogen, einem Fenster mit gemeißeltem Rundstein und darunter befindlichem Ausguss­stein sowie des Taufbeckens wird um 1600 angesetzt. 1994 wurden im Altarraum Reste gotischer Freskenausmalungen freigelegt.