Weitermachen

Liebe Leserinnen und Leser,

Man braucht noch nicht ganz beide Hände, um die Tage des neuen Jahres zu zählen. So jung ist es noch.

Und nein, ich werde Sie nicht danach fragen, welche Vorsätze Sie sich genommen und vielleicht schon über den Haufen geworfen haben. Und ich will auch nicht von meinen Vorsätzen berichten, die ich vielleicht schon über den Haufen geworfen habe. 

Mögen es gute Vorsätze sein, das möchte ich hoffen, die da gedacht wurden und werden, und die weit länger als fast beide Hände halten mögen.

„Weitermachen“ steht über der Andacht, als Titel. 

Und es ist nicht dieses „Weitermachen“, das meint: So, Feiertage vorbei - nun kommen wir wieder zurück, zum Alltag. 

Und es ist nicht dieses „Weitermachen“, das man manchmal hört, wenn einer einen anderen zurechtgewiesen hat und als letztes Wort, befehlstonmäßig, dann „Weitermachen“ sagt.

Eher „Weitermachen“ mit dem, was in den biblischen Geschichten begonnen hat.

Die weisen Männer folgen dem Stern. Sie sind Sterndeuter. Weise Menschen.
Sie kennen den Himmel genau und erforschen alles.
Ein Stern fiel ihnen auf, den sie vorher nie gesehen hatten. Sie kamen mit Gold und Weihrauch und Myrrhe und spätestens jetzt war der Welt klar: da ist ein ganz anderer König zu Welt gekommen. 

Denn in dieser Nacht ist Gott als Kind zur Welt gekommen. Als Mensch.
Nicht in einem Schloß.
Sondern mitten in die Welt der normalen Menschen. 

Epiphanias.  Die Weisen lassen “etwas da und sie nehmen etwas mit“. Und begannen damit, was zur Tradition wurde.

Damit „weitermachen“! 

Die Sternensinger sind unterwegs - schreiben den Segen, 20+C+M+B+24, an die Haustürrahmen.  Ein Kürzel, das übersetzt meint: Christus Mansionem Benedicat = Christus segne dieses Haus. Den lassen sie da. 

Sie singen Lieder, sammeln Geld für andere Kinder, nehmen es mit zu ihnen. Sternensinger - Kinder für Kinder. Habt Dank dafür - alle, die ihr da unterwegs seid, die ihr „etwas da lasst und etwas mitnehmt“!

Weitermachen und gute Vorsätze haben für mich etwas miteinander zu tun.

Weitermachen - mit dem “etwas da lassen und etwas mitnehmen.“

Denn obwohl der Alltag tatsächlich wiederkommen wird und die Festtage vorbei sein werden, hat doch eine Geschichte angefangen, die weitermachen will. Werbend und liebevoll mitten in dieser Welt. Unter uns Menschen.  Wenn das nicht ein guter Vorsatz ist!

Ihnen wünsche ich von Herzen ein gesegnetes Jahr 2024

Pfarrerin Birgit Molin