Weihnachten heißt - Kind sein!

„Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen - und wir sind es auch!“ (1. Johannes 3, 1)
Weihnachten ist Kinderzeit. Erinnerungen werden wach. Ein großer, strahlend geschmückter Weihnachtsbaum mit vielen Kerzen. Der Weihnachtsduft von Tannengrün, Bratäpfeln und Lebkuchen erfüllt das ganze Zimmer. Den Duft von damals können wir heute immer noch riechen, wenn wir die Augen schließen.
Haben Sie auch Erinnerungen, wie das damals war - Weihnachten als Kind? Die Aufregung vor dem verschlossenen Zimmer? Mussten Sie vielleicht Flöte, Klavier oder Geige vorspielen oder ein Gedicht aufsagen? Oder haben sie in der Familie gemeinsam Weihnachtslieder gesungen? Und dann die Erinnerung an das scheinbar ewige Warten. Wann dürfen endlich die Geschenke auspackt werden? Und wer darf zuerst – oder alle gleichzeitig? Was gab es bei Ihnen am Heiligen Abend zu essen: die klassische Linsensuppe, Würstchen und Salat, Fisch – oder vielleicht Pasteten? Und am nächsten Tag vermutlich die Gans mit Rotkraut und Klößen.
Weihnachten ist Duft, Geschmack und der Klang von zarter Musik und Glocken. Das ist Erinnerung an die Kindheit, die uns das gesamte Leben begleitet. Gerne schlüpfen wir in die Rolle des Kindes, das sich voller Erwartung beschenken lässt und selbst auch andere beschenken will.
Oder fallen Ihnen eher die Heiligabende ein, an denen sie selbst schon erwachsen waren und ihren Kindern oder den Enkelkindern zugeschaut haben? Wie die Kleinen aufgeregt und vor lauter Anspannung nur noch quengeln oder weinen können. Selbst die Großen sind aufgeregt und strahlen beim Auspacken – oder sind eben manchmal auch enttäuscht.
Wir erinnern uns nicht nur an die eigene Kindheit oder schauen Kindern zu. An Weihnachten sagt uns Gott: Ihr seid meine Kinder, egal wie erwachsen, wie abgeklärt und alt ihr seid. Ihr seid und bleibt meine Söhne und Töchter! Und dann verlassen wir uns darauf: Wenn schon Menscheneltern ihr Kind nicht loslassen und es aufgeben, wenn es schwierig ist und Unsinn macht, es nervt oder etwas Schlimmes anstellt; wenn sie trotzdem an ihm festhalten, um wie viel mehr ist das von Gott zu erwarten, der uns liebt wie ein Vater und wie eine Mutter.
Weihnachten, das heißt Kind sein und sich beschenken lassen mit der Liebe und Menschenfreundlichkeit, die in der Krippe von Bethlehem sichtbar wurde. Als Kinder Gottes sind wir Geschwister von Jesus. Wir stehen um seine Krippe, wir sind mit ihm unterwegs. Auf den Marktplätzen, in den Häusern, auf den Gassen und in den Straßen. Deshalb ist Weihnachten das Fest des großen Friedens, den die Engel den Hirten verkünden, weil alle Gottes gleichberechtigte Kinder sind. „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen.“
Der Glanz der Weihnachtsbäume und Kerzen strahlt in die Welt. Gottes Liebe breitet sich aus in unseren Herzen und strahlt auf andere Menschen über. „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen - und wir sind es auch!“