Was ist der Mensch?

Nichts leichter als das! Also: Ich frage in die Runde. Was ist der Mensch? Platon, griechischer Philosoph, antwortet: Ein federloser Zweibeiner…. Martin Walser, Schriftsteller vom Bodensee, antwortet: Jemand, der etwas schön finden kann…. Eine Biologin antwortet: Im darwinistischen Sinne ist der Mensch ein Haufen Zellen.

Was ist der Mensch? Eine leichte Frage? Wohl kaum! Die Antworten ließen sich fortsetzen, individuell und subjektiv. Nachgeplappert oder durch kreatives Nachdenken erfasst.

Was ist der Mensch? Ich kann es nicht absolut erklären. Ich kann nicht definieren. Zum Glück! Denn die Frage ist hochkomplex. Es geht um mich, um uns.

Es geht nicht darum, wie groß die Entfernung zwischen Erde und Mond ist. Auch nicht, wie in der Mathematik die dritte Binomische Formel lautet. Es geht nicht darum, bei welchem Vorzeichen in der Musik ein f zu einem fis wird. Auch nicht darum, ob Schwarzwurzeln gesünder sind als Rote Beete oder ob Anfang November schon Weihnachtsbäume geschmückt werden müssen/sollen/dürfen.

Es geht um mich – um uns. Was ist der Mensch? Ich rede nicht über eine Sache, die ich von außen beurteilen kann, ich selbst bin Gegenstand von Nachdenken und Sinnieren.

Was ist der Mensch? Wer bin ich? Kann und will ich das ehrlich beantworten? Wenn ja, dann fallen die Masken, dann jage ich sie weg - die falschen Eitelkeiten: was ich alles weiß und habe. Was ich alles kann und schaffe. Wie klug, schön, toll und besser ich bin als dieser oder jene.

Kann ich das noch? Ehrlich zu mir sein? Meine Grenzen zu benennen, meine Fehler zu bereuen, meinen Kurs zu korrigieren?

Was ist der Mensch? Wer bin ich?

„Was ist der Mensch, dass du - Gott – an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig niedriger gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.“ (aus Psalm 8)

Was ist der Mensch? Wer bin ich?

Dein bin ich, Gott, im Leben und Sterben.

Das genügt mir.

Es grüßt herzlich Schulpfarrer Daniel Meyer