Lass Dich mal verschaukeln!

„Oma willst du schaukeln? Dann gebe ich dir Schwung!“

„Ja, komm, und gib mir Schwung, mein Herz; dann werd' ich wieder jung!“

So heißt es in einem Lied von Gerhard Schöne: Ein Mädchen auf einem Spielplatz bringt eine alte Frau dazu, sich auf die Schaukel zu setzen. Nach anfänglichen Bedenken lässt sie sich darauf ein: und genießt die lebendig werdenden Erinnerungen ihrer Jugendzeit. Sie ist glücklich wie ein Kind. So einfach kann es gehen! Ein Wunder?

Schaukeln gibt es schon seit vielen Jahrhunderten überall auf der Welt. Einerseits fasziniert das Gefühl des fast Fliegens, andererseits bewirkt die Unterbrechung der sogenannten Blut-Hirn-Schranke im Kopf eine kleine Trance, die sich beglückend und beruhigend auf den Körper zugleich auswirkt. Der ganze Mensch schwelgt noch lange danach entspannt in einem kleinen Glücksgefühl.

Ob klein oder groß: Einmal alles vergessen, was uns belastet, uns auf dem Boden der Realität hält, den Blick verengt; ganz bewusst den Boden unter den Füßen verlieren, das tut gut. Freilich können wir nicht einfach den Ernst des Lebens wegschaukeln, zumindest wir Erwachsenen tun uns damit schwer, loszulassen: viel zu wichtig sind Angelegenheiten, Pflichten, Termine…

Tatsächlich? Manchmal ist eine kurze Auszeit wunderbar befreiend: Das kann eine Schaukel sein.

Das kann ein Wort Jesu sein: Lernt von mir, denn ich bin gütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht. Matthäus 11,29-30

Ruhe finden und Entlastung im Gebet, im Gespräch mit Jesus, der nicht nur unsere Lasten mitträgt, sondern uns auch dem Himmel ein Stück näherbringt. Lassen Sie sich darauf ein!

Ihr Pfarrer Stefan Kunze, Wasungen