Helden

Die “erste Woche“ ist jetzt rum. Die erste Schulwoche, nach den langen Sommerferien.
Für die Einen ist es die allererste in ihrem Leben, weil sie eingeschult wurden. Herzlichen Glückwunsch und Segen dazu! Für die Anderen ist es die allerletzte “erste Woche“, weil sie ihren Abschluss machen werden. Herzlichen Glückwunsch und Segen dazu! Und für die Meisten ist es die x-te “erste Woche“, weil ihr noch viele folgen werden oder schon vorausgegangen sind. Herzlichen Glückwunsch und Segen dazu!

Die “erste Woche“ heißt, sich wieder einfinden. Die bekannten Gesichter wieder sehen ob man sich mit ihnen gut versteht, oder eben auch nicht. Zettel gehen hin und her - mitunter im Schneckentempo. Bücher werden in Folien verpackt (was schon eine Kunst ist) oder aufs Pad geladen (wie war das Passwort eigentlich?).
Die “erste Woche“ heißt, sich wieder an einen anderen Rhythmus gewöhnen und andere Ziele in den Blick nehmen, sich an Zeiten halten und nachmittags andere Aufgaben haben, als in den Ferien.

Die “erste Woche“ und ich schreibe, was mir schon oft in den Sinn gekommen ist. IHR SEID HELDEN. Klingt hochtrabend - kann sein. Vielleicht nicht Helden, die Umhänge anhaben und alles immer richtig machen. Weil sie enorme Kräfte haben, schmerzunempfindlich sind, sich selbst heilen oder unantastbar sind und in, zugegeben ziemlich spannend gemachten Filmen, ihr Leben leben.

Eher Helden, im Sinne von:

die sich mit Unerschrockenheit
(obwohl einem doch ein Schreck ereilt, ob dessen, was da auf einen zukommen kann)

und Mut
(obwohl Mut auch nicht immer dann spürbar auftaucht, wenn man ihn unbedingt braucht)

einer schweren Aufgabe stellen,
(wovon es reichlich gibt - ich denke da an all die √; das und dass; for-to-on; Zwischenmenschliches)

eine ungewöhnliche Tat vollbringen,
(nämlich die Sache angegangen zu sein, nicht alles in die Ecke geworfen zu haben, verzeihen oder für jemanden eingetreten zu sein)

die ihnen Bewunderung einträgt.

Hoffentlich auch deine eigene Bewunderung, für dich. Stell dein Licht nicht unter den Scheffel. Lass es leuchten.

Ich ahne schon die „ABERS“, die beim  Lesen auftauchen. „Aber, das kann man doch so generell nicht sagen.“ Mhh... Aber vielleicht ist es gerade Zeit: Gutes zu sagen und es - uneingeschränkt - auch zu meinen.
Also: Ihr seid Helden - ohne ABER! Und übrigens: Montag ist die “erste Woche“, nach diesem Wochenende. Segen dazu!
Birgit Molin