Kirchenburg Walldorf

Foto: Christian Sielaff
Kirchenburg Walldorf

Am 3. April 2012, Dienstag vor Ostern, zerstörte ein verheerendes Feuer die Walldorfer Kirche inmitten der Burganlage. Übriggeblieben sind deutlich beschädigte Mauern und fast nur verkohlte Balken. Der Bau gleicht derzeit einer Ruine. Doch die Kirche soll wiedererstehen - die ersten Schritte dafür wurden sofort nach der Brandkatastrophe unternommen.



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: 1. Bauphase 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts
  • Baustile: "bunt": Romanik bis 17. Jahrhundert
  • Besonderheiten: Wiederaufbaukonzept nach dem Kirchenbrand von 2012

    GKR und Kirchgemeinde Walldorf/Melkers sind bemüht, im großen Kirchenbrand des Jahres 2012 eine Botschaft und einen Auftrag zu entdecken und daraus konzeptionelle Konsequenzen zu ziehen.

    Wir wollen nicht bei der Wiedererrichtung des Gebäudes stehen bleiben, sondern den Wiederaufbau zugleich zu einem detailliert geplanten Gemeindeaufbaukonzept werden lassen.

    Wir alle erleben z. Zt. einen deutlich sichtbaren Rückgang der Volkskirche, der nicht nur der demografischen Entwicklung geschuldet ist, sondern auch in direktem Zusammenhang mit sich verändernden Menschen, deren Selbstverständnis, Bedürfnissen und Lebensformen steht. Wir sind bemüht, die christliche Botschaft und Lebensart in den Alltag möglichst vieler Menschen zu übersetzen.

    Unsere Schwerpunkte:
    Arbeit mit Kindern und Familien innerhalb einer Erlebniskirchenburg. Unser Programm mit Kindern war immer schon Herzstück der Gemeindearbeit und wird seit Jahren besonders auch durch die jungen Eltern unterstützt (Kinderkirchenburg) Wir möchten unsere besonderen baulichen Möglichkeiten optimieren und auch dem Kirchenkreis einen Ort für größere Veranstaltungen bieten.
    Zum weiteren ist es uns gelungen, durch niedrigschwellige Angebote zahlreiche Kirchengrenzen überschreitende Möglichkeiten für Begegnungen zu schaffen. Wir arbeiten zusammen mit Naturschützern (Biotopkirche – Naturschutz – Bewahrung der Schöpfung, Biologieunterricht, historische Gartenanlage) und haben auch die Radfahrer des Werraradweges im Blick (Radfahrerkirche, Ausstellungen). Außerdem knüpfen wir Kontakte zu Alpenvereinen und der Nachwuchsförderung und Ausbildung der Feuerwehr (Kletterwand, Bootsfahrten in der Werra, Zeltlager mit Dorfbackofen in der Kirchenburg). Zudem wachsen parallel dazu die Kontakte zu denkmal-, bodendenkmal- und künstlerisch interessierten Kreisen. Wir planen eine offene Kirchenburg für alle, wollen Andersgläubige und Andersdenkende aller Nationalitäten mit offenen Armen empfangen, gemeinsame Erlebnisse mit ihnen schaffen und darüber unserem missionarischen, kommunalen und auch regionalem Auftrag gerecht werden. (Bsp. Tag des Offenen Denkmals 2015 mit 700 Gästen und 25 Handwerkern im Team. Internationales Bildhauercamp in Vorbereitung).
    Auch die musikalische Arbeit und deren Entwicklung haben wir im Blick. (neue Orgel, zeitgemäße akustische Anlage, flexible Kircheneinrichtung). Wir planen optimale Rahmenbedingungen zu schaffen für die Chor- und besonders auch Kinderchorarbeit des Kirchenkreiseses.
    Wir betrachten unsere Arbeit als offene Arbeit und sind davon überzeugt, dass diese Sichtweise alternativlos ist. Die eigene Kerngemeinde partizipiert an diesem Programm - zahlreiche positive Rückmeldungen und Herbeibringen persönlicher Kontakte. Die Identifikation und die Motivation der Kirchgemeinde und auch der weltlichen Gemeinde sind bereits gewachsen.
    Umfangreiche und moderne Öffentlichkeitsarbeit, Kontaktpflege
    Ideale geografische Lage Walldorfs für Kinder- und Jugendcamps (Bahn, Autobahn, reichliche Parkplätze, Radweg, Essenversorgung möglich, Backofen, Sanitär, mobiles Kircheninneres, Medien etc.)

    Erfordernisse für Mitarbeiter:
    Das o.g. Gemeindeaufbauprogramm soll im Zusammenhang der Fertigstellung des Kirchenbaus zunehmend aktiviert werden.
    Das Arbeitsaufkommen und auch die Anforderungen an das Management sind hoch und bedürfen deshalb auch der Zusage und Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeiter des Kirchenkreises und auch des Bekenntnisses des Kirchenkreises. Die Unterstützung der Kirchgemeinde ist selbstverständlich - Walldorf arbeitet schon immer selbstorganisiert, bedarf aber des regionalen Kontextes.
    Besonders wichtig ist der Verbleib des Pfarramtes in Walldorf
    Besonders wichtig ist auch, dass die/der Pastorin/Pfr. in Walldorf wohnt und die Herausforderung aus ganzem Herzen und mit einem geeigneten persönlichen und auch theologischen Profil betreibt. Wegweisende Marker sind: Offenheit und Toleranz gegenüber allen - unabhängig von deren religiöser oder auch nationaler Herkunft, die Fähigkeit Bürger und Gemeindemitglieder zur Mitarbeit zu motivieren, Begabung und Herz für Kinder und Jugendliche und Andersgläubige, moderne Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Fortführung der Vernetzung mit Schule, Kinderkarten, FFW, Kommune, korrekter Umgang mit der Amtskirche bei der Erfüllung der pfarramtlichen Aufgaben aber eben auch im zwischenmenschlichen Umgang ein hohes Maß an Kompromissbereitschaft und möglichst wenig Amtskirche
    GKR und Kirchgemeinde betreiben diese Vision konsequent.
  • Öffnungszeiten Sommer:
    z. Zt. Großbaustelle, besondere Tage der Offenen Tür, Fertigstellung ab 2017
  • Öffnungszeiten Winter:
    z. Zt. Großbaustelle, besondere Tage der Offenen Tür, Fertigstellung ab 2017

Profil


Rad- oder Wanderweg - Wir liegen an einem Rad-/wanderweg.

Beschreibung


Die Anlage, die wir heute als Walldorfer Kirchenburg kennen, wurde schon geraume Zeit vor ihrer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 982 in einer Schenkungsurkunde an die Kirche des heiligen Apostelfürsten Petrus zu Aschaffenburg als Königshof gegründet. Im Jahr 1008 übernahm das Bistum Würzburg Walldorf mit seinem Burgberg. Die Würzburger bauten die Wehranlage aus und gestalteten sie zur bischöflichen Festung um. Man errichtete eine erste Kapelle, der später eine Kirche folgte. Zur eigentlichen Kirche wurde die Anlage erst im Spätmittelalter. Das Kirchengebäude wurde in der heutigen äußeren Gestalt im Jahr 1587 errichtet, 1634 bis auf das Mauerwerk zerstört, und im Zeitraum von 1648 bis 1651 neu hergerichtet.

Aus dem späten Mittelalter stammt wahrscheinlich auch der Turm der Kirche.

Dieser ist ursprünglich nicht als Kirchturm, sondern als Bergfried einer Burganlage errichtet. Am Äußeren der Kirche hinterließen die Kunstepochen Romanik, Gotik und Renaissance ihre Spuren.

Die Innenausstattung ist einheitlich im Renaissancestil nach 1650 gehalten.

Nur der Orgelprospekt ist barock, die Orgel selbst ein Neubau von 1963.

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